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Newcombs Paradox: Gedankenexperiment, bei dem eine Versuchsperson eine von zwei Schachteln wählen soll und dabei eine sichere Option auf einen Gewinn hat, diesen jedoch erheblich erhöhen kann indem sie das Risiko, alles zu verlieren erhöht. Ein allwissendes Wesen, das die Entscheidung der Versuchspersonen meist richtig vorausgesagt hat, versucht, den Gewinn der Versuchsperson zu durchkreuzen. Sollte die Versuchsperson die sichere Option wählen oder auf Risiko spielen? Kann sie ihre Strategie im Verlauf überhaupt noch ändern? Siehe auch Willensfreiheit, Rückwärtskausalität, Gefangenendilemma.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

W. Poundstone über Newcombs Paradox – Lexikon der Argumente

I 373
Newcomb’s Paradox/Poundstone: Ein Hellseher behauptet, Ihre Handlungen zu 90% vorherzusehen:
Kasten A: auf jeden Fall Tausendmarkschein
Kasten B: 1 Mio oder gar nichts.
Der Hellseher hat vor 24 Std. vorhergesagt was Sie tun werden. Er wird den Kasten leer lassen, wenn er vorhersah, dass Sie beide nehmen.
I 375
Gute Gründe, nur Kasten B zu nehmen: wenn er in 90% recht hat, bekommen Sie nichts, aber ein leichtgläubiger Trottel bekommt 1 Mio.
Wahrscheinlichkeits-Berechnung: Spielwert: 10% von 1 Mio (dass der Hellseher irrt) - wenn er 99% Recht hat, höherer Gewinn: 990.000.
I 376
Regel: Wie beim Gefangenendilemma: man sollte nie der erste sein, der abtrünnig wird.
>Gefangenendilemma
.
I 377
Variante: mit gläsernen Kästen ...-
I 380
Wer beide Kästen nimmt, bildet sich ein, schlauer zu sein, als die Regeln zulassen.
Newcomb/Poundstone: beide pro "Nur B".
I 381
Newcombs Paradox/Nozick: hier werden zwei Strategien gegeneinander ausgespielt:
1. Strategie der Dominanz: was unter allen Umständen besser ist, dominiert
2. Paradox des zu erwartenden Nutzens: was verspricht den höheren Nutzen?
I 382
Die Dominanz ändert sich je nachdem ob man bei der Pferdewette das Pferd oder den Spieler berücksichtigt - in der Welt ändert sich nichts!
Lösung: In der Variante ist die Sachlage nicht von der Entscheidung abhängig - Das Prinzip der Dominanz ist nur anwendbar, wenn die Entscheidung das Ergebnis nicht beeinflusst.
I 383
Beeinflussung wäre bei Newcombs Paradox aber nur bei rückwirkender Kausalität möglich!
>Kausalität, >Zeitumkehr, >Rückwirkende Kausalität.
NozickVsNewcomb: Man sollte beide Kästen nehmen - unter beliebigen Bedingungen immer die dominante Strategie.
>R. Nozick.
I 386
Newcombs Paradox/Martin Gardner: Die Vorhersage muss Schwindel sein - so wie ich nicht glauben kann, dass 91 (13x7) eine Primzahl ist. - Ich würde für die richtige Antwort einfach die angebotenen 10 Cent nehmen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Poundstone I
William Poundstone
Im Labyrinth des Denkens Hamburg 1995

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